Beispielhaft für diese Meisterwerke sind die barocke Tischuhr des Breslauer Meisters Johann Enghart und Olga Wisinger-Florians impressionistisches Gemälde „Aufgang zu Monastir Sveti Dimitir im Park von Schloss Euxinograd“.
Sie geben auf je eigene Weise Einblick in das Lebensgefühl ihrer Epoche. Während die eine Zeit misst und zugleich Repräsentation ist, fängt die andere einen flüchtigen Moment in leuchtender Farbe ein. Beide stehen für das Streben nach Schönheit, Präzision und Ausdruck – und sind damit Zeitdokumente von bleibender Relevanz.
 

Lilly’s Art

Technik und Pracht - Die frühe quadratische Tischuhr von Johann Enghart

Diese prachtvoll gravierte und feuervergoldete Tischuhr aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt aus der Werkstatt des renommierten Uhrmachers Johann Enghart in Breslau und wird bei Lilly’s Art ausgestellt. Das sorgfältig gearbeitete Bronzegehäuse mit vier verglasten Sichtfenstern sowie die versilberten Applikationen spiegeln die barocke Vorliebe für dekorativen Prunk und technische Raffinesse wider.
Im Inneren verbirgt sich ein komplexes Uhrwerk mit Spindelgang, Kette und Schnecke, Unruh-Kloben mit Feinregulierung, Stundenschlag auf Glocke und zusätzlichem Weckermechanismus – ein Meisterstück der damaligen Uhrmacherkunst. Tischuhren wie diese waren im 17. Jahrhundert nicht nur praktische Zeitmesser, sondern vor allem prestigeträchtige Objekte, die in höfischen und bürgerlichen Interieurs den Status ihrer Besitzer:innen demonstrierten.

Kunsthandel Freller

Licht, Farbe, Atmosphäre - ein impressionistisches Meisterwerk von Olga Wisinger-Florian

Olga Wisinger-Florian zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen des österreichischen Impressionismus. Ihr Gemälde „Aufgang zu Monastir Sveti Dimitir im Park von Schloss Euxinograd“ aus dem Jahr 1906 – zu sehen bei Kunsthandel Freller – zeigt ihre meisterhafte Beherrschung von Licht und Farbe und ihre Fähigkeit, Atmosphäre und Stimmung in einem einzigen Augenblick einzufangen.
Der weiche Pinselduktus, das Spiel von Sonnenlicht und Schatten, die Komposition des Weges, der sich durch das Grün windet – all dies verweist auf ihre tiefe Kenntnis des Stimmungsimpressionismus, beeinflusst durch Emil Jakob Schindler.

Die Künstlerin war eine Pionierin: nicht nur in der Malerei, sondern auch als Frau in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts. Ihre Werke fanden international Beachtung – etwa auf den Weltausstellungen in Paris und Chicago – und wurden von Persönlichkeiten wie Kaiser Franz Joseph I. gesammelt.
 

Zeit erleben durch Kunst

Ob in Bronze gegossene Präzision oder mit Farbe gemalte Flüchtigkeit – diese beiden Werke führen uns vor Augen, wie unterschiedlich Zeit in der Kunst erlebt und dargestellt werden kann. Sie sind nicht nur Ausdruck ihrer Epoche, sondern bleibende Zeugnisse menschlichen Könnens und künstlerischer Vision.
 

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