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Alexander Rabls Restaurant-Tipps zur VieVinum

Wien, die einzige Stadt der Welt, die Wein bereits im Namen führt, hat sich nicht zuletzt dank der Vievinum zu einer ernst zu nehmenden Metropole für Weinfreunde gemacht.

Wer Wien nicht wie seine Westentasche kennt oder ein paar neue Adressen ausprobieren will, findet die folgende Liste an Empfehlungen sicher nützlich. Wir haben Weinbars, Weinrestaurants, Restaurants, Wirtshäuser, Cafés und Heurige zusammengetragen.
Und nehmen selbstverständlich Abstand vom Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Aufgelistet von Alexander Rabl

Ist es eine Weinbar, ist es ein Restaurant?

Heunisch & Erben

Heunisch nannte sich die bis ins neunzehnte Jahrhundert tonangebende Rebsorte mit osteuropäischem Migrationshintergrund. Sie galt als robust und verlässlich. Heunisch ist genetisch mit vielen Rebsorten verwandt, die die Weinwelt unserer Zeit prägen. Und um diese Rebsorten und Weine geht es in dieser Bar, in der man auch mehrgängig speisen kann. Die Betreiber Robert Brandhofer und Thomas Gould haben sich hier den Traum erfüllt, von Anfang an zielsicher auf Qualität gesetzt. Der Überblick über das Werk österreichischer Winzer ist fast enzyklopädieartig, unter Weglassung von allem, was Durchschnitt ist. Die Tagesempfehlungen kommen unter dem Motto „Lass dich überraschen!“. Dazu eine schlank konzipierte, ideologiefreie Küche, ideenreich und ohne Kompromisse bei der Auswahl der Zutaten.

www.heunisch.at
Mo bis Sa, während der Vievinum auch am Sonntag, 22. Mai 2022, geöffnet.

Rundbar

Bösartige Menschen sagen, wenn ein Trend Wien erreicht, ist er schon wieder vorbei. Der Trend zu jungen, gestalterisch und atmosphärisch dichten, eher wie ein Comic-Cover als ein Gemälde gestalteten Bars, in denen sich alles um Naturweine dreht, kommt in Wien jetzt gerade richtig in die Gänge. Die Betreiber der Rundbar haben sich im Handel mit Naturweinen einen Namen gemacht, jetzt kann man diese auch an einem angemessen starken Ort trinken. Dazu gibt es tapasartige Happen, zubereitet von einem Koch, die in der Bar Brutal in Barcelona gekocht hat, die der Rundbar ohne Zweifel als Vorbild diente. Dass diese nur ein paar Wochen vor der Vievinum eröffnet hat, ist natürlich alles andere als ein Zufall. Ebenso wenig wie die Standortwahl in Wien Neubau, Heimat der Hipster und Bobos, denen Wein gerne auch als Distinktionsmerkmal willkommen ist.

www.dasrund.com/rundbar
Mo bis Fr ab 14 Uhr

MAST

So schnell hat es kaum ein Lokal zum Kultstatus geschafft. Die von Matthias Pitra und Steve Breitzke betriebene Bar, die sich vom Habitus und Interieur mehr an Kopenhagen als an Rom  orientiert, ist ein Ort des Zusammentreffens von Liebhabern des Außergewöhnlichen. Weinkultur auf kleinem Raum, dazu eine puristisch angelegte Küche zwischen Jause mit Käsekrainer und Brot vom Öfferl und sechsgängigem Menü mit Stör, Kraut und Safran. Den Winzern, deren Weine Pitra und Breitzke führen, schauen sie genau auf die Finger, beziehungsweise auf die Rebstöcke und in die Weinfässer. Bio ist selbstverständlich, Naturwein kann, muss aber nicht sein. Die Auswahl an Champagnern und Schaumweinen ist beachtlich gut sortiert, auf Mainstream wird verzichtet, und das trifft auch auf den Rest des Angebots zu.

www.mast.wine
Mi bis Fr mittags und abends, Sa und So nur abends

Kiang Wine & Dine

Josef und Li Kiang haben neben einem Gespür für Asien auch eine ausgeprägte Liebe zum Wein. Man kann hier also auf einer reziprok zur Lokalgröße dimensionierten Karte aus Österreich und Frankreich, aus Autochthon und Natural großzügig wählen. Es macht Spaß, zu wählen und zu bestellen, weil kaum etwas auf anderen Wiener Weinkarten zu finden ist. Dazu Asien von Seidentofu mit Bonitoflocken bis zu Tausendjährigem Ei mit Chili oder Schweinsohrensalat. Alles das in Tapasportionen zu unglaublich günstigen Preisen. Dafür darf mehr in den Weinkonsum investiert werden.

www.kiangwine-dine.com
Di bis Fr ab 17 Uhr

Café Kandl

Wer von Petnats und Weinen von biodyamisch arbeitenden Winzern nicht genug bekommen kann, hat hier seinen Ort der Bestimmung. „Du musst leider draussen bleiben“ scheint das alles Freunden konservativem Verständnisses von Weinkultur zu signalisieren. Gescheit, wenn sie gerade deshalb vorbeikommen. Das Speisenangebot ist frankophil, allerdings ohne Foie Gras, dafür mit Faux Gras. Weil das Lokal sehr klein ist, sollte man pünktlich zum reservierten Tisch kommen, und weiters damit rechnen, dass man diesen nicht den ganzen Abend für sich beanspruchen wird können. Das aus New York und London und vom Flughafen bekannte Time-Slot-System ist jetzt auch in Wien angekommen.

www.cafekandl.at
Di bis Sa 18 bis 1 Uhr

Pub Klemo

Nein, dieses alte Schlachtross der Wiener Weinszene darf in einer Liste wie dieser nicht fehlen. Wiewohl kein Geheimtipp mehr, immer eine Empfehlung, vor allem wegen der späten Sperrstunde und der Sechzehntelportionen, die es zulassen, das große glasweise angebotene Weinsortiment ausgiebig zu würdigen. Hier treffen sich Afficionados, Trunkenbolde, Winzer und Sommeliers. Ein echtes Watering Hole. Das Pub Klemo vefügt übrigens seit kurzem über eine interessante Dependance in der Innenstadt (Geschäft, nicht Bar), die den Besuch wert ist.

www.pubklemo.com
Mo bis Sa ab 17 Uhr

Weibels Vis à Vis

Wien erfreut sich am Vorhandensein vieler feiner, kleiner Weinbars, ein paar Empfehlungen haben wir hier aufgelistet. Doch irgendwann muss es einen Urknall gegeben haben. Hier ist er, gegenüber, also vis à vis dem legendären Ur-Stadtlokal des Figlmüller. Die Familie Weibel rief das winzige Weinlokal (Riedelgläser!) 1985 ins Leben, Frau Weibel empfängt jeden Abend Gäste, die sich an wenigen Hockern in kleinen Nischen an Empfehlungen abseits der üblichen Verdächtigen erfrischen. Wer zur Sätzen neigt wie „Früher war alles besser“, kehrt hier mit gutem Grund ein. Die Chefin führt übrigens auch eines der wenigen empfehlenswerten Wirtshäuser in der Innenstadt – in Weibels Wirtshaus isst man, was die Wiener Küche beliebt und berühmt gemacht hat. Große Empfehlung an dieser Stelle.

www.weibel.at
Vis à vis Mo – Sa
Weibels Wirtshaus täglich geöffnet

Monte Ofelio

Zwei Brüder aus Umbrien bereiten den Wienern seit ein paar Jahren vor, was ihrer Vorstellung von einem Alimentari entspricht. Eigenimporte nach dem Slow-Food-Gedanken, Mortadella, Mozarella und anderes, was man in Wien in vergleichbarer Qualität nicht wirklich oft bekommt. Vor Ort können sich Kunden, aus denen dann bald Gäste werden, auch Kostproben der Qualitäten, die da gehandelt werden, zubereiten lassen, in der Folge erhalten sie phantasievoll und nahezu spektakulär gestaltete Platten, die perfekt zu den Weinen aus Süditalien passen, die dazu eingeschenkt werden. Die Brüder betreiben zwei Geschäfte, das größere in der Augartenstraße, ein etwas Kleineres in der Schottenbastei.

www.monteofelio.com
Do bis Sa 12 bis 22 Uhr

Alma Gastrotheque

Eine kleine, unscheinbare Bar, eigentlich ein Lokal mit wenigen Tischen und einem kleinen Gastgarten,  das es sich hat. Christina und Andreas heißen hier Gäste willkommen, für die es weder Schnitzel noch Prestigechampagner sein muss. Das Angebot ist dezent gemüselastig, zu den wichtigsten Lieferanten zählt Evi Bach, das Juwelierhaus unter den Wiener Gärtnern. Man wählt also zwischen Labneh, Kohlrabi-Carpaccio und Einkorn-Spargel-Risotto. Einen Gang mit zumindest einer Andeutung von Geflügel oder Fisch gibt es auch, vielleicht auch deshalb, damit niemand Verlustgefühlt bekommt. Das große Atout des kleinen, schick eingerichteten Lokals ist aber die Weinauswahl, flaschen- wie glasweise. Schwerpunkt: Vin Naturel aus dem Loiretal gleichermaßen wie aus dem Burgenland. Ein echtes Neighbourhood-Lokal, noch ein Geheimtipp.

www.alma-gastrotheque.at
Di bis Fr 17 bis 22 Uhr

Restaurants und Wirtshäuser

Reznicek

Das Wiener Wirtshaus wird oft tot gesagt, aber seine Lebenszeichen sind kräftiger denn je.
Simon Schubert arbeitete als Sommelier bei Mraz & Sohn, baute dann gemeinsam mit Fabian Günzel das wunderbare aend auf, bevor er sich mit Julian Lechner, seinem Buddie aus Mraz-Zeiten, der die Küche macht, den Traum von der Selbständigkeit erfüllte. Die Bühne: Ein altes, auf Hochglanz poliertes Wirtshaus mit großem Schauwert und bemerkenswert südländischer Akustik. Die Speisenkarte bietet, wie man heute gerne sagt, „das Beste beider Welten“, Wiener Klassik in moderner Aufmachung und moderne Bistronomie-Küche mit Hag zum Gemüse. Und die Weinkarte – dafür steht Herr Schubert mit seinem trotz des jungen Alters in Wien bereits bestens eingeführten Namen.

www.reznicek.co.at
Di bis Samstag ab 17 Uhr

Zur Herknerin

Ihr Vater Heinz prägte die Vorstellung der Wiener von einem wunderschönem, gut bekochten Beisl (damals mit Messwein aus Gobelsburg im offenen Ausschank), Stefanie Herkner ist mit ihrem Konzept hingegen schon lange in den zwanziger Jahren angekommen. Ein farbenfroh wie liebevoll eingerichtetes Beisl mit beschriftetem Schilderwald, als hätte Wes Anderson hier Regie geführt, lockt Touristen wie Wiener gleichermaßen an. Die charismatische Frau Herkner könnte selbst ebenfalls auf einer Bühne stehen (arte), hat sich aber erfreulicherweise für die Gastronomie entschieden. Ihre Karte ist handgeschrieben und klein, wechselt alle Wochen einmal, doch die Standards „Sarma mit Rahm und Erdäpfel“ und „Rote Grütze“ sind nicht wegzudenken. Was ein modernes Beisl in Wien ausmacht – die Weinauswahl. Hier trifft man das moderne, oftmals biodynamische österreichische Winzertum.

www.zurherknerin.at
Di bis Fr ab 18 Uhr

Restaurant Walter Bauer

Walter Bauer liebt das Thema Wein, manchmal ist man sich nicht ganz darüber im Klaren, ob der gewaltig gut bestückte Weinkeller eher seinen privaten Leidenschaften entspricht oder seinem Anspruch an gut geführte innerstädtische Gastronomie. Vermutlich ist es beides. Die Eleganz und Würde, mit welchen der Service hier ans Werk geht, spiegelt sich auch in der Küche Mike Feierabends: Niemals laut, immer zuverlässig mit einigen Klassikern wie dem Carpaccio nach Cipriani-Vorbild und den Marillenknödeln. Ein Ort des niveauvollen Rückzugs.

Sonnenfelsgasse 17, 1010 Wien
+43 1 5129871
Mo abends, Di bis Fr mittags und abends

Fuhrmann

Herman Botolen, einer der profundesten Weinkenner und Sommeliers der Stadt, führt ein kleines, frankophiles Beisel im achten Bezirk. Auch wenn es sich bei Herrn Botolen nicht um einen ausgesprochenen Sunnyboy handelt - seine Fangemeinde ist beträchtlich. Man weiß, dass er nicht aufhört, seine Lieblingsweingegend, das Burgund, im imaginären Auftrag seiner Gäste nach neuen Fundstücken abzugrasen, für die die Gäste nicht ihre Bausparer auflösen müssen. Fündig wird er aber auch in der Südsteiermark, im Weinviertel und in gerade aufzulösenden Bordeauxkellern. Das garantiert schiere Freude im Glas, während der Küchenchef Walter Leidenfrost am Teller immer wieder überraschend Akzente setzt. Ein Pariser Bistro Wiener Art - mit einem wunderbaren Gastgarten – so stellt man sich das vor.

www.restaurantfuhrmann.com
Mo bis Fr mittags und abends

Dogenhof

Hier gibt es, was man in Österreich fast als verboten und deshalb verbannt kennt: offenes Feuer. Spannende Teile vom XO-Beef werden auf die Flammen gehauen, manchmal sind es auch Fische. Wer Asadors kennt, weiß, dass diese Form des Garens die herrlichsten Geschmackserlebnisse verspricht. Feuer schlägt Holdomat. Neben der am Feuer zubereiteten Gerichte bietet das wunderschöne, in einem alten venezianischen Palazzo untergebrachte Lokal Zeitgemäßes von Sardine bis Miso. Dass die Weinempfehlungen im Dogenhof gar nicht fad sind, davon kann man sich gleich nach dem Betreten des Restaurants vom ersten Glas an überzeugen.

www.dogenhof.com
Mo bis Fr abends, Sa durchgehend, So mittags

Schwarzes Kameel

Nur für absolute Vievinum-Novizen hat diese Empfehlung Neuigkeitswert. Zwar trinken die meisten Kameel-Habitués Hauswein, oft auch in der sommerlichen Variante des Gespritzten, Bier oder diverse Spritz-Varianten, doch das Lokal befindet sich auch auf einem mehrstöckig in die Erde gebuddelten Weinkeller, der es wahrlich in sich hat. Dazu stibitzt man ein Brötchen an der legendären und seit Jahrzehnten mit verlässlicher Qualität bestückten Bar. Ein Tipp: Zu Jahrgangschampagner oder älteren Veltlinern mit höherer Gradation passt am besten Curry-Ei-Aufstrich. Praktisch ist die Lage, unweit der Hofburg in der Nachbarschaft zum so genannten Goldenen Quartier.

www.kameel.at
Mo bis So ab vormittag durchgehend bis 23 Uhr

Umar Fischbar

Derzeit Wiens bestes Fischrestaurant ist gar kein Restaurant, sondern eine kleine Bar, angeschlossen an das Fischrestaurant Umar, letzteres längst Institution am Naschmarkt, wo man Fische im Ganzen, die man aus der Vitrine auswählen kann, bekommt. In der Bar aber, in einer winzigen Küche, hat der Koch Stefan Doubek anderes im Sinn, er komponiert ganze sieben- oder noch mehrgängige Menüs rund um die beste Ware aus dem Meer, derer man in Wien habhaft werden kann. Gerne beschäftigt er sich mit dem Themenkreis Aging, aber nicht von Rind oder Schwein, sondern von Fischen, und die Ergebnisse sind so spannend wie überzeugend. Sommelier David Jelinek hat eine kleine, feine Auswahl an Spitzenweinen zwischen Ungarn, Champagne und Loire zusammengestellt. Man wähnt sich hier, inmitten des oft eher trashig wirkenden gastronomischen Angebots des Naschmarkts, wie auf einem Eiland von Konsequenz und Qualität.

www.umarfischbar.at
Mi bis Sa mittags und abends

Steirereck am Stadtpark

Heinz und Birgit Reitbauers Steirereck, eine der ersten Adressen Wiens, ein weltweit respektierter Betrieb mit internationaler Fangemeinde, muss man hier nicht vorstellen, es bedarf keiner weiteren Empfehlung. Wer Glück hat und einen Slot ergattern kann oder rechtzeitig gebucht hat, kehr ein bei einem der bestens laufenden Teams in Küche und Service, auf die man in Europa treffen kann. Für Weinenthusiasten dabei besonders wichtig: Sommelier René Antrag, der Humboldt-artig die Weinwelt vermisst und zwischen Tschechien und Nordspanien, zwischen dem Jura und Slowenien Weine auftreibt, die garantiert noch niemand im Glase hatte. Dazu Heinz Reitbauers transparente, immer präzise gedachte und gemachte Küche, die in Österreich als stilbildend bezeichnet werden darf. Seinen Saibling im Bienenwachs zu kopieren trauen sich nur deshalb die wenigsten, weil Heinz Reitbauers Originalrezept schon zu oft abgedruckt und gewürdigt wurde.

www.steirereck.at
Mo bis Fr mittags und abends

Vestibül

Die Intendanten im Burgtheater wechseln, der Intendant des prächtigen Vestibül, hört seit langem auf den Namen Christian Domschitz, tatkräftig partnerschaftlich unterstützt von Veronika Doppler. Dies ist eine Brasserie wie das großartige Train Bleu, allerdings auf wienerisch und es tafeln hier nicht Reisende, sondern Besucher der Bühne von Nebenan, manchmal mischen sich auch Künstler darunter, doch die bleiben für gewöhnlich lieber unter sich in der ihnen vorbehaltenen Kantine. Christian Domschitz ist in Wien geschätzt für sein Hummer-Szegediner und sein Wiener Schnitzel. Ersteres ist einer seiner Signature Dishes. Auch einen gewissen Signature-Moment hat die Lage der Restaurant-Terrasse, im Rücken das Burgtheater, der Blick auf Rathaus und Ringstraße.

www.vestibuel.at
Di bis Fr mittags und abends, Sa nur abends

Hansen

Die in Nachbarschaft zum im Souterrain der alten Börse untergebrachten Hansen betriebene Gärtnerei sorgt für eine  mediterrane Note, erholsam für vom Innenstadtverkehr und anderen Stressfaktoren überforderte Nasen. Hier entspannt sich mittags die Wiener Gesellschaft aus Geschäftsleuten und Privatiers, darunter auffallend viele Frauen, bei leichter, gemüse- und fischaffiner Küche. Auch das Frühstück wird gerne genommen. Beliebt ist das von Leo Doppler mit Verve betriebene Hansen für seine stets wechselnden Risotti. Leo Doppler ist auch ein Mann des Weins, die Auswahl lässt einen alkoholfreien Lunch, auch wenn noch so oft davon die Rede ist, in weite Ferne rücken.

www.hansen.co.at
Mo bis Fr von früh bis spät, Sa nur bis Nachmittag

Tian

Paul Ivic hat in der Schnitzel-und-Tafelspitz-Stadt Wien das Gemüse nicht nur von seinem Ruf als Beilage befreit, sondern auch zu einem das Essvergnügen betonenden, kleinen Luxus gemacht. Im Tian widmet sich ein Team mit beträchtlicher Mann/Fraustärke der exakten Zubereitung von Rüben, Wurzeln, Sprossen, Blüten und Früchten, die von den besten Gärtnern Wiens in Topqualität angeliefert werden. Dazu hat Sommelier Andre Drechsel eine naturgemäß auch dem Naturwein freundlich gegenüber gesinnte Weinauswahl parat. Und – auch das soll Vievinum-Besuchern nicht verheimlicht werden – die nichtalkoholische Essensbegleitung ist vermutlich die Beste Wiens.

www.tian-restaurant.com
Di bis Sa abends

Brösl

Sie werden wieder, und sie werden immer mehr. Aus der Vergangenheit geschälte, feinst und mit Sinn für Geschichte und Authentizität herausgeputzte Wiener Wirtshäuser und Beiseln. Der Name dieses Schmuckstücks gemahnt an das wesentliche Sein der Wiener Küche: die Brösel und das Gebackene. Das Schild vor dem Eingang wirkt neonmäßig wie ein ironisches Zitat auf die 80er, vielleicht ist der Wirt aber auch gerne in Turin. Hier gibt es Köfte oder Fleischlaberl, aber auch viel Vegetarisches, die Teller sind modern ungestaltet gestaltet. Ein Ort, um in das alte Wien gleichermaßen einzutauchen wie in das neue.

www.broesl.at
Mo bis Sa ab 17 Uhr

Bier auf Wein, das rate ich dir

Schweizerhaus

Für alle, die zwischen all den Weinverkostungen einfach mal ein gutes Bier im Grünen trinken wollen. Dazu gibt es gratis Kontakt mit Wien, wie es wirklich ist und isst, mit gehörig prominenter Durchsetzung. Wer’s mag und aushält, bestellt zum Bier eine Schweinsstelze. Kuttelsuppe haben Kolariks auch.

www.schweizerhaus.at
Täglich mittags und abends.

Café Anzengruber

Das vielleicht beste Schnitzel Wiens (vom Schwein), detto Sarma (Krautrouladen) oder Würstel mit Saft. Dazu schenkt Patron Tommy, der mit seiner Familie dieses Kulturstück eines Wiener Cafés betreibt, wirklich gutes Bier ein. Auch Gin Tonics werden gerne bestellt. Doch vor allem die Atmosphäre und die anderen Gäste machen das Anzengruber zum Treffpunkt von kulinarischen Menschen, Nachtschwärmern und Künstlern.

Schleifmühlgasse 19, 1040 Wien
+43 1 587 82 97
Mo bis Sa ab 16 bis 2 Uhr

Unendlich

Palais Coburg

Der Weltraum, unendliche Weiten. Gene Roddenberry hat zwar die Enterprise und die Klingonen erfunden, nicht aber dieses Palais und sein Weinangebot. Sechs Weinkeller, sechzigtausend Flaschen. Das Studium der Weinkarte des Palais Coburg mag dem Gast, der sich zum ersten Mal in dieses Universum begibt, wie ein Vorstoß in interstellare Welten vorkommen. Wobei: Bei den Weingütern, deren Weine hier gelistet sind, handelt es sich um alles andere als Neuentdeckungen. Es handelt sich um das Beste der Besten aus den besten Jahrgängen. Doch so simpel ist es nicht. Es finden sich auch Flaschen weniger gefeierter Jahrgänge von gefeierten Weingütern, und es ist eine selten wiederkehrende Gelegenheit, solche Weine, ob aus Österreich oder Frankreich, zu probieren. Im Restaurant Silvio Nickol serviert der Namensgeber und Küchenchef eine der besten Küchen der Stadt, die wunderbar zum Weinvorrat des Palais passt: Farbenfroh, perfekt umgesetzt und phantasievoll, aber niemals laut oder die Gesetze der Harmonie verletzend. Für den  Keller gab es den Wine-Spectator-Award, für die Küche zwei Sterne im Michelin.

www.palais-coburg.com
Restaurant Silvio Nickol
von Di bis Sa abends

Heurige, Buschenschanken

Wieninger am Nussberg

Der Wiener Winzer Fritz Wieninger, der zu den maßgeblichen Figuren in der rezenten und gleichermaßen beispiellosen Weinentwicklung der Stadt zählt, ist verantwortlich für eine der spektakulärsten Wein-Locations Wiens. Mit Blick auf Weinberge, die Donau und die Skyline von Wien trinkt man hier hervorragende Wieninger-Weine, isst ganz ausgezeichnete Jausen und Kleinigkeiten, und spaziert zu später Stunde gemütlich zur nächsten U-Bahn-Station, so man nicht mit dem Chauffeur angereist ist. Großes Sonnenuntergangs-Kino.

www.wieninger-am-nussberg.at
Bei Schönwetter von Do bis So geöffnet, jeweils ab 15 (Do) bzw 12 (Fr – So) Uhr

Mayer am Pfarrplatz

Dies ist eine der Ikonen des Wiener Heurigenwesens, und nicht erst seit gestern Garant für beständig gute Weinqualität. Der Heurige, der auch größere Mengen an Gästen fasst, was nicht als Kritik gewertet werden soll, wurde vor kurzem ein neu gestaltet. Die gute alte Zeit des Wiener Heurigens, von der manche sage, sie sei die beste gewesen, lebt hier aber nach wie vor sehr intensiv.

www.pfarrplatz.at
Täglich geöffnet

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